Sanitär :
Über zöllige Rohre, Verschraubungen, Muffen und Materialien
 

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Modernisierung von Wasserleitungen]
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Welche Materialien darf man zusammen verwenden?]

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Abwasserrohre sanieren ]
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Teflonband oder Hanf?]
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Wenn man zum ersten Mal unbedarft an die wunderbaren Welt der Klempnerei herangeht, dann wird man meist ziemlich unsanft auf den Boden der Realität zurückgeholt. Nichts ist so einfach wie man es sich vorgestellt hat. Ein zölliges Rohr hat nirgends ein Maß von einem Zoll, ein rechter Winkel ist 88 Grad und viele andere lustige Dinge mehr.

Ich möchte hier mal ein paar Dinge erklären, die sich als nützlich erweisen könnten. Auf das Problem mit den Maßen stieß ich zum ersten Mal als ich in der Dachgeschoßwohnung ein tropfendes altes Heizkörperventil durch ein Thermostatventil ersetzen wollte. An den verschiedenen Heizkörpern dieser Wohnung waren die Anschlußrohre verschieden dick also beschloß ich sie auszumessen und mir eine Skizze zu machen. Ich hatte natürlich schon auf meinen Preisvergleichstouren durch die Baumärkte (Baumarktjogging) bemerkt, daß es da eine Menge zölliger und metrischer Maße und dann noch die Bezeichnung DN-dingenskirchen gab. Daß Sanitärzeugs aus Metall offenbar meist zöllig ist hatte ich auch mitbekommen, aber meine mit dem Präzisionsinstrument "Papiermaßband von Hornbach" (diese Dinger sind Gold Wert, man sollte immer eines mit sich rumschleppen) ermittelten Meßergebnisse ließen sich leider nicht so ganz mit diesen Erkenntnissen in Einklang bringen. Maßband um's Rohr gelegt ergab etwa 5,5cm geteilt durch Pi gibt 1,75cm Durchmesser abzüglich den zehn Zentnern von zig früheren Anstrichen müßten so etwa 1,6 - 1,7 cm Durchmesser sein. 3/4" sind etwa 1,9cm aber ein 3/4" Rohr hatte ich viel gewaltiger in Erinnerung, na und 1/2" sind nur 1,27cm, das hätte vielleicht der Innendurchmesser sein können...
Ich besorgte mir also ein 1/2" Thermostat und das paßte dann natürlich nicht (es hätte 3/8” sein müssen).
Ich wußte lange Zeit nicht warum, aber ich habe schließlich eine schlaue Tabelle aufgetrieben die mir das Leben erleichtert. Gerade wenn man, wie wir, ein Mehrfamilienhaus besitzt, wo nicht zur Not das Wasser ein paar Tage abgestellt bleiben kann, ist es hilfreich wirklich sicher zu wissen welche Fittings und Adapter man kaufen muß, bevor man der Wasserleitung mit der Flex auf die Pelle rückt :

Die wichtigsten Rohrmaße

 

Nennweite (Zoll)

Nennweite (DN / mm)

Eisenrohr
Durchmesser außen

Eisenrohr
Durchmesser innen

Eisenrohr
Wandstärke

Eisenrohr
Umfang

HT-Rohr
Durchmesser außen

1/8

 

10,2 mm

6,2 mm

2,0 mm

32,0 mm

 

1/4

 

13,5 mm

8,8 mm

2,35 mm

42,4 mm

 

3/8

10

17,2 mm

12,5 mm

2,35 mm

54,0 mm

 

1/2

15

21,3 mm

16,0 mm

2,65 mm

66,9 mm

 

3/4

20

26,9 mm

21,6 mm

2,65 mm

84,5 mm

 

1

25

33,7 mm

27,2 mm

3,25 mm

105,8 mm

 

1 1/4

32

42,2 mm

35,9 mm

3,25 mm

133,2 mm

 

1 1/2

40

48,3 mm

41,8 mm

3,25 mm

151,7 mm

40 mm

2

50

       

50 mm

 

70

       

75 mm

4

100

       

110 mm

Bei den DN-Maßen verhält es sich übrigens genauso kurios, man könnte fast sagen, daß DN für “So ungefähr” steht. DN 15 zum Beispiel steht für 1/2”, wobei zumindest der Innendurchmesser so ungefähr 15mm hat. Das DN 100er HT-Rohr hat zum Beispiel  110mm Durchmesser. Das müssen wir wohl so hinnehmen.

Übrigens hat mir unlängst ein freundlicher Mitschrauber einen Link geschickt unter dem man nachlesen kann warum zöllig doch nicht so ganz zöllig ist: http://www.gewinde-normen.de/zoll-rohr.html.

Grundsätzlich sind heute alle Heizkörper mit Verschraubungen in 1/2" ausgestattet, in Altbauten findet sich häufig noch 3/8” Rohr, das Material ist meist Kupfer mit Gewindeadaptern (Vorsicht: Knickt beim Verbiegen leicht und ist dann undicht!) oder Eisen.
Im Trinkwasserbereich findet man für Kaltwasser in der Regel 1/2" oder 3/4" Eisenrohre (innen meist bis auf Bleistiftdicke zugerostet) oder wenn's ganz schlimm kommt, solche aus Blei, die man grundsätzlich immer ersetzen sollte. Beim Warmwasser wurde (und wird) meist Kupfer in 12, 15 oder 18mm Durchmesser verwendet.
Maße von 1" und größer kommen auch vor, das sind dann in der Regel die Hauptleitungen, von denen man besser die Finger läßt.

  Modernisierung von Wasserleitungen

Häufig ist man ja versucht, den Gedanken an eine Renovierung von Wasserleitungen zu verdrängen, besonders wenn noch aus allen Hähnen etwas herauskommt. Spätestens aber wenn man, wie wir zum ersten Mal einen Kellerraum betritt, in dem sich der Rost aus der Hauptkaltwasserleitung einer gesamten Haushälfte schon eine freundliche Spur die Wand hinunter gesucht hat, stellt man fest, daß alles Unterdrücken nichts hilft. Ich kann nur jedem, der ein älteres Haus gekauft hat, wärmstens empfehlen, sich vor dem Beginn der Verschönerungs- und Tapezierarbeiten ein Herz zu fassen und zumindest die Trink- und Abwasserleitungen rauszureißen und durch zeitgemäße Technik zu ersetzen. Ich gebe es ja zu, es ist ordentlich Arbeit und es gibt auch schonmal eine anständige Sauerei, aber es ist allemal besser, als neu zu renovieren nach einem Rohrbruch.
Verzinkte Stahlrohre gibt es auch heute noch zu kaufen und diese mögen angebracht sein, wenn man ein beschädigtes Teil in einer ansonsten intakten Anlage tauschen muß. Ansonsten ist dieses Material reichlich unflexibel und mit all den Winkelstücken und unterschiedlichen Rohrlängen, die man in einem winkligen Keller benötigt, geht die ganze Aktion ganz schön ins Geld.
Nach dem Auseinanderflexen der ersten Eisenrohrleitung in unserem Keller wußte ich schnell, warum ich mich gegen dieses Material entschieden hatte. Wie das aussehen kann, zeigen die folgenden  Bilder. Die Bilder 1 und 2 zeigen einen 1” Rohrwinkel, an den über eine Reduzierung ein Toilettenspülkasten angeschlossen war, der bis zum Schluß funktioniert hat. Der Rostpfropfen ist absolut hart und läßt sich auch mit einem Schraubenzieher nicht durchbohren. Wo da das Wasser durchgepasst hat ist mir völlig schleierhaft.
Die Bilder 3 und 4 zeigen eine Kaltwasser-Steigleitung, an der noch vor kurzem zwei Badezimmerwaschbecken dranhingen. Solange die Waschbecken in Betrieb waren, schien der Wasserdruck sogar ziemlich üppig zu sein. Schon von außen sieht dieses Rohr nicht eben vertrauenerweckend aus. Ein Blick ins Innere bestätigte meine schlimmsten Befürchtungen. Eins ist klar:  Leitungen wie diese sind tickende Zeitbomben, irgendwann bahnt sich das Wasser seinen Weg ins Freie.
 

 

 

 

 

 

 

Klar, heute gibt es diese wundersamen  elektrischen Rohrentkruster und -entkalker, die angeblich sogar funktionieren sollen.
Solange mir jedoch niemand physikalisch fundiert erklären kann, wie in dreiteufelsnamen diese Dinger funktionieren sollen, kommt mir weder ein Eisenrohr noch so ein Gerät ins Haus.
Ein Freund von mir schwört auf Kupferrohre, weil die leicht zu verarbeiten und billig sind. Man kann sie beliebig ablängen, in Grenzen biegen und die verschiedenen Fittings kosten nur Pfennige. Bei Heizungen und Warmwasserleitungen verwendet man Kupfer auch heute noch häufig. Die Lebenserwartung (die Zeit bis zum entgültigen zuknaddeln) ist bei Kupfer deutlich höher als bei Eisen, soviel steht fest. Trotz der augenscheinlichen Vorteile habe ich immer einige Vorurteile gegen Kupfer gehegt. In der Natur wirkt Kupfer schon in geringsten Mengen toxisch. Ein altes Hausmittel gegen unliebsame Bäume am Gartenzaun zum Beispiel ist das heimliche hineinschlagen eines Kupfernagels. Ich habe das an einem Baumstumpf (auf dem eigenen Grundstück!!) probiert, der immer wieder ausgeschlagen hatte und der Erfolg war überzeugend. In der Aquaristik wird Kupfer zu medizinischen Zwecken verwendet und gerade in Seewasseraquarien können schon geringe Mengen ganze Bestände ausrotten.
Nein, natürlich habe auch ich noch nie davon gehört, daß jemand von Kupferrohr krank geworden ist, aber so ganz konnte ich meine Skepsis nie überwinden. Interessante Einblicke über die Risiken von Metallleitungen im Trinkwasserbereich gab übrigens vor einiger Zeit die Sendung
“Quarks und Co” im WDR. Wer’s nicht gesehen hat kann es auf deren Homepage nachlesen unter http://www.quarks.de/dyn/15892.phtml
Für Heizungsinstallation in unserem Küchen-”Wintergarten” und im neuen Bad habe ich aufgrund der reichlich engen und winkligen Örtlichkeiten und nicht zuletzt wegen des Preises Kupferrohr verlegt, für alles andere gibt es für mich nur ein Material der Wahl: Kunststoff!
Moderne Kunststoffleitungssysteme lassen sich kinderleicht verlegen, die praktischen (und leider reichlich teuren...) Verbindungssteile sind bestens durchdacht und auf Anhieb dicht. Die Rohre lassen sich gefahrlos biegen, beliebig ablängen und sind in Ringen bis zu 200 Metern erhältlich. Der Hauptvorteil dabei ist jedoch: Sie setzen sich niemals zu! Kunststoff arbeitet bei Schwankungen von Temperatur und Druck, außerdem ist die Oberfläche glatt und elektrisch völlig neutral. Der Kunststoffrohrboom begann mit Rohren aus PE-X (Polyethylen) , von denen ich auch so manchen Meter verbaut habe. Heute setzt sich mehr und mehr ein Verbundrohr aus zwei Lagen PE-X mit einer Aluminiuminnnenlage durch.
Bei reinen PE-X Rohren gab es (so liest man zumindest) offenbar ein Problem durch Eindiffundieren von Sauerstoff, wodurch es für Heizunginstallationen nicht ratsam zu sein scheint, denn dieser Umstand kann dazu führen, daß die Heizkörper langfristig von innen anfangen zu rosten. Dieses Problem gibt es bei den Verbundrohren nicht, ein weiterer Vorteil ist, daß diese Rohre in Form bleiben, wenn man sie einmal gebogen hat.

Die oben erwähnte 3/4” Hauptleitung im Keller habe ich mit ein paar extrem leidensfähigen Freunden (wir besitzen ein vollbewohntes Mehrfamilienhaus, also lautete die Devise immer: Das Wasser muß morgen früh wieder fließen!) durch 20mm Verbundrohr ersetzt, das erfreulich human im Preis war. Die Stichleitungen und die Warmwasserzufuhr haben wir mit 16mm Kunststoffrohr (PE-X) eines anderen Herstellers verlegt. 16x2mm Rohre haben viele Kunststoffleitungshersteller im Programm, so daß die Fittings überall passen und man an den Abzweigungen vom einen auf das andere System keine Probleme bekommt. Durch die besagte Misere, daß die oberen Stockwerke von Mietern belagert werden, mußten alle Steigleitungen auf dem Weg vom Parterre zum ersten Stock an die alten Leitungen angeflickt werden. Hier gibt es von den meisten Herstellern Adapter für jede Lebenslage, ob auf 1/2” und 3/4” Eisen oder die diversen Kupferrohrquerschnitte, alles kein Problem. Sofern man keinen Gewindeschneider (“Schneidkluppen”) besitzt, sollte man die Verbindung an einem bestehenden Gewinde (bei 2,80 Meter Deckenhöhe ist garantiert irgendwo eine geschraubte Verbindung) ansetzen, wobei das Lösen der alten Verschraubung das größte Hindernis darstellt. Wenn auch das heißmachen mit dem Heißluftfön nichts hilft, kann man das Problem nur noch durch vorsichtiges aufflexen der Muffe (Gute Nerven braucht man beim Renovieren ohnehin) lösen.
Kupferrohre kann man einfach absägen und mit Schmirgelpapier entgraten (Mit einem  Rohrabschneider ist es natürlich eleganter), die Quetschfittings zum Übergang auf die Kunststoffrohre werden nur aufgeschoben und festgezogen - fertig.
Kunststoffrohre werden zumindest unter Putz immer in Schutzrohren verlegt, die wie Leerrohre für die Elektroinstallation aussehen (garantiert sind diese hier auch verwendbar). Zum Einen trägt es der thermischen Längenveränderung dieser Rohre Rechnung, zum Anderen kann man ein versehentlich angebohrtes Teilstück (theoretisch) einfach herausziehen und ein neues Teil einziehen. Bei den Warmwasserrohren kommt natürlich auch eine Wärmeisolierung aus Schaumstoff um die Leitung herum, die aber nur Pfennige kostet. Vor dieser Kur konnte man in unserer Küche die Warmwasserleitung auch ohne Leitungsfinder anhand der Wärme der entsprechenden Wandabschnitte ausfindig machen....
Grundsätzlich kann man mit Kunststoffrohren die komplette Wasserinstallation (natürlich nur hinter der Wasseruhr!) durchführen und auch für Heizungsanlagen gibt es Systeme (hier mit Verbundrohr) mit der kompletten Palette an Anschlußteilen. Die einzige, mir bekannte Ausnahme sind Durchlauferhitzer, bei denen empfohlen wird das erste Stück Leitung in Kupfer auszuführen. Genaueres dazu findet sich in den Broschüren der einzelnen Hersteller. Übrigens kann es sinnvoll sein,  parallel zu den Rohren eine Erdungsleitung (2,5mm2 oder dicker) mitzuführen um damit die angeschlossenen Metallteile (Bade- und Duschwannen, Wasserhähne usw.) zu erden.
Noch ein Tip: Die bei Aufputzmontage gern verwendeten Rohrschellen aus Metall sind auf die Dauer reichlich teuer, daher habe ich nach einer Alternative gesucht und bin auch (ebenfalls im Sanitärbereich) fündig geworden. Es gibt in den verschiedensten Größen Clips aus stabilem Kunststoff, die auf einem kleinen Sockel sitzen in dem ein Gewinde M5 oder M6 eingepresst ist. Durch dieses Gewindeloch passen auch ganz prima normale Schrauben zum Verdübeln durch, so daß man diese Dinger problemlos an den Wänden oder unter der Decke befestigen kann. Dabei kann man vor der Verlegung der Rohre schon bequem die Halterungen anbringen und braucht die Rohre später nur noch mit Leichtem Druck einschnappen zu lassen.Diese Clips sind für unseren Zweck allemal stabil genug und für den Preis von einer handvoll Metallschellen bekommt man einen Beutel mit 25 Stück. Darüber hinaus sieht das Ganze auch noch ziemlich gut aus.   
Kunststoff- oder Verbundleitungen und Verbindungstechnik gibt’s von verschiedenen Herstellen, die meisten basieren auf dem gleichen Prinzip und sind untereinander kombinierbar. Fast alle Hersteller bieten umfangreiche Broschüren an, in denen man alles findet was man wissen muß. Es gibt wohl auch Systeme bei denen die Verbindungen geklebt oder verpresst werden, aber die habe ich bisher noch nicht getestet. Ich schraube eben lieber...
Grundsätzlich sollten nur Rohre eingesetzt werden, die DVGW zertifiziert und ausdrücklich für Trinkwasser gedacht sind. Die diversen Kaltwassersysteme sind wohl eher für die Anwendung im Garten gedacht. Die Investition in die (überall gleich aussehende) handliche Rohrschere lohnt sich auf jeden Fall. Die Schnitte gehen butterweich, sehen exzellent aus und sind mit einer Säge so nicht hinzubekommen.

Welche Materialien darf man zusammen verwenden?

Der Eine oder Andere mag sich aus der Schulzeit noch an das Thema “Elektrochemische Spannungsreihe” erinnern oder an das berühmte Apfelradio, dessen Betriebsspannung man mit zwei Nägeln aus unterschiedlichen Metallen, die man in einen Apfel steckte, gewann. Möglicherweise hat so mancher auch schonmal den üblen Effekt erlebt, wenn man mit einer Amalgamfüllung auf ein Stück Aluminiumfolie beißt. Ich will jetzt gar nicht tiefer in die Chemie einsteigen, ich könnte es vermutlich auch gar nicht fehlerfrei rüberbringen. Soviel sei jedoch gesagt: Beim Kombinieren von Rohren aus unterschiedlichen Metallen gibt es im Hinblick auf Korrosionsschäden einiges zu bedenken.
Ein spezieller Fall soll hier direkt am Anfang erwähnt werden, nämlich VA-Stahl. Dies ist ein Werkstoff, der oft in der Labor- oder Medizintechnik verwendet wird und auch von dem Einen oder Anderen in Internetforen zum Thema Sanitärtechnik propagiert wird. Werden Teile aus diesem Material unmittelbar mit anderen Metallen verschraubt, dann sind Schäden durch Korrosion schon vorprogrammiert. Selbst Befestigungen mit Eisenhaken oder Bandstahl sind hier nicht anzuraten!
Bei der gemeinsamen Verwendung von Kupfer- und verzinktem Stahlrohr kann es unter Sauerstoffeinwirkung (also z.B. bei Trinkwasser) zu sogenannter Lochfraßbildung kommen, weil immer ein wenig Kupfer in Lösung geht und sich im Eisenrohr absetzen kann. Dabei werden dann geringe Mengen Eisen oder Zink gelöst, d. h. die Rohre werden immer dünnwandiger. Natürlich werden schon immer Kupferrohre an verzinkte Stahlrohre angeschlossen, vor Allem beim Übergang von der Hauptleitung zum Warmwasserbereich. Hier gilt die sogenannte Fließregel: Kupferrohre in Fließrichtung hinter verzinktes Stahlrohr einzubauen ist kein Problem und gängige Praxis. Manchmal läßt es sich nicht vermeiden, daß die Fließregel gebrochen wird, wie zum Beispiel bei einer Warmwasserzirkulationsleitung aus Kupfer, die in den Speicher aus Stahl zurückführt. In diesen Fällen werden die entsprechenden Geräte durch spezielle Beschichtungen oder durch sogenannte Opferanoden vor Korrosion geschützt.
Im Heizungsbereich ist die Kombination zwischen verzinktem Stahlrohr und Kupfer übrigens kein Problem, denn hier fehlt der für die chemische Reaktion notwendige Sauerstoff im Wasser. Wer sich mit dieser Thematik eingehender befassen möchte, kann in der entsprechenden DIN-Norm (DIN 50930) oder in der Broschüre “Die fachgerechte Kupferrohrinstallation” vom Deutschen Kupferinstitut (sowas gibt es!) nachlesen, die man aus dem Internet downloaden kann.
Der Anschluß von verchromten Armaturen oder Fittings, sowie den Anschlußteilen für Kunststoffrohrsysteme an Kupfer oder Eisenrohre ist übrigens kein Problem, denn unter der Chrom- oder Nickelschicht bestehen diese auch nur aus Kupfer oder Messing (was ja bekanntlich eine Kupferlegierung ist).

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